Den Namen TAMOA hat mein Onkel selbst erfunden, als er in hohem Alter das Schreiben einer SMS auf dem Handy erlernte und Abkürzungen benutzen wollte.
Tante Marlies, die älteste Schwester meiner Mutter, und Onkel Adi waren für mich wichtige Bezugspersonen. Sie waren kinderlos und sind beide 2007 verstorben. Sie lernten sich während des 2.Weltkrieges über Briefkontakt kennen, als meine Tante 15 Jahre alt war. Nach Ende des Krieges haben sie geheiratet. Seit Beginn der 50er-Jahre haben sie unzählige Reisen unternommen, die sie alle ausführlich dokumentiert haben und bei denen ich sie später immer wieder begleiten durfte.
Sie wohnten zeitlebens in einer Achtzimmerwohnung im Haus meiner Großeltern und waren als Kinder ihrer Zeit nicht in der Lage, irgendetwas wegzuwerfen. Sie haben buchstäblich alles gesammelt.
Als ich nach ihrem Tod die Wohnung auflöste, beschloss ich, mit den dort gefundenen Schätzen mein filmisches und fotografisches TAMOA-Portrait, das bereits zu Lebzeiten entstanden war, zu ergänzen. In der Wohnungsinstallation zu Ehren der beiden standen ihre Beziehung zueinander und auch zu mir, ihr Humor und ihr pedantischer Ordnungssinn im Vordergrund. Außerdem ging es um die Themen Abschied, Vergänglichkeit, Verschwinden und Trauer, mit denen ich mich immer wieder auseinandersetze.
Die Ausstellungsstücke zeugen von meiner Liebe zu TAMOA und sind auch ein Zeitdokument.
My uncle was already an old man when he learned to send text messages on his mobile and invented the abbreviation TAMOA.
Aunt Marlies, my mothers elder sister, and uncle Adi were important people for me. A childless couple, they both died in 2007. My aunt was 15 when they became pen-friends during world war two. They married after the war. In the early fifties they began to travel and their many journeys were carefully documented. In later years I was able to accompany them on some of these trips.
They lived their whole lives in an eight-roomed flat in the house of my grandparents and, as children of their times, had difficulty throwing things away. They literally saved everything. After their deaths it fell to me to clear out the flat, and I decided to use some of the treasures I found to complete the foto and video portrait of TAMOA which I had begun some years ago.
The installation pays tribute to these two lives, their relationship to each other and to myself, their humor, and their pedantic orderliness; but it’s also about the parting, transition, loss and mourning which I feel.
The exhibits bear witness to my love for TAMOA and are also of historical interest.